Brauchtum und Tradition des Lungau´s

Erleben Sie den Salzburger Lungau mit seiner besonderen Tradition und Volkskutlur. Die Region bietet viele interessante Bräuche (z.B. Samsontragen, Prangstangen) und Sehenswertes (Burgen, Kirchen wie auch Museen, Ausstellungen uvm.). Lassen Sie sich begeistern von den tollen Erlebnissen im Lungau und tauchen Sie in seine Geschichte ein.


Der Samson – Wahrzeichen des Lungaus

Riesenhafte Heldenfiguren aus dem 16. Jahrhundert

Der Samson ist seit 1635 dokumentarisch belegt und symbolisiert eine alttestamentarische Figur mit übermenschlichen – in seinen langen Haaren liegenden – Kräften. Er stellt den Kampf der Juden gegen die Philister dar, wonach er mit einem Eselskinnbacken bei Lehi 1000 Philister erschlagen hat. Die meisten der Figuren tragen einen solchen Kieferknochen als Symbol der Stärke bei sich. Viele Mythen, Legenden und Vermutungen ranken sich um die Riesenfigur aus dem Salzburger Lungau. Bereits 2010 wurde das Samsontragen in das UNESCO-Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich eingetragen.

 

Der Samson ist bis zu 6,5 m hoch und wiegt rund 85 kg. Im inneralpinen Raum gibt es zwölf dieser Samsonfiguren, zehn Samsone davon im Lungau (Mariapfarr, Mauterndorf, Muhr, Ramingstein, St. Andrä, St. Margarethen, St. Michael, Tamsweg, Unternberg und Wölting) und zwei in der angrenzenden Steiermark (Krakaudorf und Murau).

Diese biblische Heldenfigur ist das Wahrzeichen des Salzburger Lungaus. Deshalb wird er bei Festen gerne gezeigt. Er wird auf den Schultern eines starken Junggesellen getragen, der das Gewicht der Reisenfigur mittels eines Gerüstes im Inneren des hohlen Körpers geschickt zu balancieren weiß. Die Faszination der Riesen packt Jung und Alt sowie Einheimische und Gäste genauso.


Prangstangen

Der Duft von 50.000 Blüten

Jedes Jahr am 24. Juni (Hochfest der Geburt Johannes des Täufers) feiert die
Naturparkgemeinde Zederhaus und am 29. Juni (Peter und Paul) die Nationalparkgemeinde Muhr ihr Patroziniumsfest, den Tag ihres Kirchenpatrones.

Prangstangen sind sechs bis acht Meter hohe Holzstangen, die mit Girlanden aus frischen Alm- und Wiesenblumen umwunden sind. Bis zu 50.000 einzelne Blumen werden in mühevoller Handarbeit verarbeitet und machen die Stangen bis zu 85 Kilogramm schwer. Am Festtag werden die prächtigen Himmelsstangen von unverheirateten Burschen bei der feierlichen Prozession durch den Ort und nach dem Umzug in die Kirche getragen, wo sie bis Maria Himmelfahrt (15. August) als Sinnbild des Lebens stehen bleiben. Nach dem 15. August (Kräuterweihe) werden die Blumen abgenommen und im Winter zum Räuchern verwendet.
Diese Jahrhunderte alte Tradition geht, der Überlieferung zufolge, auf eine Heuschreckenplage zurück, bei der die Vegetation vernichtet wurde, ausgenommen die Margeriten. In ihrer Not haben die Bauern dieser Gegend dem Herrgott gelobt, jedes Jahr solche Blumenstangen zu binden, um in Zukunft von derartigen Naturkatastrophen verschont zu bleiben.


Wasserscheibenschießen

Schon Walt Disney war fasziniert vom Preberschießen

Nur einige Minuten von Tamsweg entfernt, erhebt sich der wunderschöne
2.740 Meter hohe Preber mit seinem malerischen Prebersee.
Dieser sagenumwobene See birgt viele Geheimnisse in sich, unter anderem die Zusammensetzung seiner Wasseroberfläche, welche das Preberschießen erst möglich macht. Bei diesem einzigartigen Scheibenschießen wird nicht direkt auf die Scheibe gezielt, sondern auf deren Spiegelbild im Wasser. Durch die Dichte des Seewassers prallt die Kugel ab und trifft die am Festland aufgestellte Scheibe.

Das Preberschießen findet alljährlich am letzten Augustwochenende statt.

Übrigens: Im Jahr 1957 hat sich sogar Walt Disney für das mysteriöse Preberschießen interessiert und wollte den See in Florida für Disney World nachbauen. Dies jedoch vergebens, denn keiner kann den Prebersee im Salzburger Lungau nachmachen, mit Ausnahme der Natur selbst.

Quelle: www.lungau.at